Gipfelbiken_Bikebergsteigen am Ortler

Bike & Hike Ortles

Hochalpines Biken wird immer beliebter. Man sieht inzwischen die verrücktesten Dinge …Wo führt das hin? Ist dies Selbst-Inszenierung oder sind es einfach nur Menschen die ihrer Leidenschaft – so wie andere Sportbegeisterte – nachgehen. Habe mir die Zeit genommen, das Verhalten von Menschen ein bißchen genauer zu beobachten, die die Berge besteigen; welche fotografisch festgehaltene Gesten und Kommentare z.B. nach einer Gipfelbesteigung im Netz gepostet werden.
Genauso habe ich mir die Zeit genommen Biker im Netz zu beobachten, die ihr Bike auf einen Gipfel hoch tragen. FB sieht dabei alles Mögliche …Aber irgendwie bei fast allen das gleiche. Einerseits Freude und Genugtuung, dass der Gipfel geschafft wurde, jedoch erkennt man ganz oft das Victory-Zeichen oder andere Siegesgesten; egal ob es sich um Bergsteiger, Skitourengeher, Gipfelbiker oder andere outdoor-Begeisterte handelt.
Sehr oft wird dabei die Marke des Sportgerätes gezeigt und gepostet, mit dem man den Gipfel erklommen hat. Ich habe manchmal den Eindruck, dass Berge inzwischen dazu da sind Marken ins Blickfeld zu bringen. Bei einigen hat man das Gefühl, dass Sie nur auf den Berg hochsteigen, um ein Victory-Zeichen oder eine Marke zu präsentieren und sich in allen möglichen Positionen ans Gipfelkreuz hängen …Ich glaube jedoch nicht, dass alle die ihr Bike, ihre Skier, ihre Schuhe oder was auch immer vor die Linse halten gesponsert werden!

Warum also macht man das dann?

Ganz eigenartig finde ich es, wenn Menschen auf einen Berg steigen und Gesten des Sieges in die Welt jagen. Berge sind wohl nicht da, um besiegt zu werden oder? Da fehlt mir ein wenig die Ehrfurcht vor der Natur und Schöpfung. Aber vielleicht bin ich einfach nur zu alt, um das zu verstehen.
Wie gesagt,ich habe dieses Verhalten nun schon einige Jahre lang beobachtet und mir meine Gedanken darüber gemacht, vieles auch auf mich bezogen und in Frage gestellt: Ist es wirklich gut, wenn ich auf über 3000 m mein Bike herumschleppe, um eine gute Abfahrt zu finden? Gehört das Bike eigentlich dorthin? In meinem Buch „Mountainbiken im Vinschgau“ habe ich einige Hochgebirgstouren veröffentlicht, über die man sicher geteilter Meinung sein kann. Bei der Bildstöckljoch-Tour z B. – bei der ich ganz klar geschrieben habe, dass die Tour nur für absolute Könner geeignet ist – werden Leute angetroffen, die auch ohne Bike schon ihre Schwierigkeiten hätten den Übergang zu meistern. Ich frage mich wirklich oft, was geht in den Köpfen solcher Menschen vor.
Warum macht man das eigentlich wenn man nicht die körperlichen und fahrtechnischen Voraussetzungen dafür hat. Das kann doch nicht Spass machen oder?
Für mich selber habe ich eine klare Antwort: Für mich ist es ein absolut faszinierendes persönlicher Gefühl der Freiheit eine solche Abfahrt zu finden und zu meistern. Bin jedes Mal dankbar wenn ich die Zeit finde und losziehen darf. Ein ähnliches Gefühl habe ich im Winter beim Skibergsteigen: Mit den Skiern eine tolle Abfahrt zu meistern. Was für ein Gefühl der Schwerelosigkeit kommt da auf wenn alles passt. Natürlich sind diese Sportarten nicht ungefährlich, das muss jeden bewusst sein, ich finde jedoch, dass jeder für sich selber verantwortlich ist und auch mit den eventuellen Konsequenzen leben muss. Es gibt wohl keine Sportart die Lebensgeister weckt und ungefährlich ist. Es ist immer eine Gratwanderung und das komische dabei…. je größer die Herausforderung um so größer die Genugtuung und die Freude wenn man es schafft.
Unterschied zwischen Sommer und Winter kenne ich nur einen. Im Winter finde ich die gezogenen Spuren im Schnee wie eine Zeichnung in der Landschaft, im Sommer hingegen werde ich über mich selber grantig wenn ich zu viele Spuren auf den Wegen hinterlasse.
Als ich vor mittlerweile fast 4 Jahren Thomi Giger – den Herausgeber den Magazins RIDE – kennenlernen durfte habe ich bemerkt, dass er sich auch sehr viele Gedanken zum Bike-Sport macht. Irgendwann bei einer gemeinsamen Tour haben wir wieder mal über Sinn und Unsinn den hochalpinen Bikens diskutiert und sind zum Schluss gekommen, dass es wohl nicht schlecht wäre eine Diskussion dazu zu eröffnen. Wir haben uns den höchsten Berg Südtirols als Schauplatz ausgesucht, den 3905 m hohen Ortler. Mit dabei war die Bergsteigerschule „feel the mountains“ mit Toni Stocker aus Prad.

Der Plan: Das Bike mit zur Payerhütte nehmen, dort Übernachten, am Morgen Aufstieg ohne Bike zum Gipfel, Abstieg zur Payerhütte und Abfahrt über die Bergelhütte nach Trafoi. Ganz klassisch eigentlich, nur dass das Bike bis auf 3000 m mit dabei war, und das in einem doch recht schwierigen Gelände.

Nach ein bisschen Grübeln habe ich mich entschlossen bei dieser Aktion dabei zu sein. Dass so was für mich eine coole Sache ist steht außer Frage, eher geht es um Ethik in den Bergen und um der Frage was wird in den nächsten Jahren in dieser Hinsicht noch alles auf den Bergen und der Natur zukommen. Die Sportgeräte werden immer besser, der Sportler der sich mit der MTB Fahrtechnik befasst auch, und die Ziele immer ausgefallener. Was vor einigen Jahren noch fast unmöglich war, geht jetzt recht problemlos.

Im Frühjahr 2017 wird im RIDE-Magazin eine Fotostory zu diesem Thema erscheinen.

Bis dahin können sich alle mal hier ein bisschen mit Kommentaren austoben, die ich gerne sammle und an RIDE weitergebe.

Eine Bitte habe ich jedoch: Bitte bleibt sachlich, Beschimpfungen und unsachliche Kommentare werden vom Blog entfernt.

Bikebergsteigen am OrtlerBikebergsteigen am OrtlerGipfelbiken in SüdtirolBiken und Bergsteigen in SüdtirolBikebergsteigen in SüdtirolBikebergsteigen am OrtlerGipfelkreuz Ortler

16 Kommentare

Jürgen

25.10.2016 - 12:10:10

Oben am Kreuz ist man den Himmel am nächsten, durch Bikebergsteigen ist der Aktionsradius einfach viel größer. Zum Foto mit Ausrüstung: wie Harald Philipp sagt, das Bike ist mein Seilpartner und gehört mit auf das Bild.

Sven Papendick

25.10.2016 - 13:10:10

www.outdoorrunde.de

Das Interviewmagazin "Outdoorrunde" hat dazu eine interessante Multimediareportage unter dem Titel "Faszination Bikebergsteigen" gemacht. Zu Wort kommen u.a. die Südtirolerin Sylvia Leimgruber, Harald Philipp und der Filmemacher Johannes Mair

Werner Sadowsky

25.10.2016 - 13:10:10

Werner 25.10.2016 Hallo Siegi, Gute Frage, wo führt das hin? Da wird bestimmt der Eine oder Andere nicht heil davonkommen. Liegt das nicht auch daran, das so viel darüber berichtet und geschrieben wird? Wer kannte z.B. vor 10 Jahren (von den Einheimischen mal abgesehen) den Goldsee Trail? Fast keiner. Und heute, zeitweise Trailsperrung wegen zu viel Biker. Wo führt das hin? Alle wollen oder suchen die Herausforderung, den Kick, das große Erlebnis und das muss natürlich festgehalten und gepostet werden, damit jeder weiß, das man da war. Auf den "normalen Touren" findet man nicht mehr viele Biker und diese Strecken haben von ihrem Charme und Klasse an nichts verloren. (Sonnensaitn-Trail, Schattnsaitn-Trail, oder auch das Tella Joch) Es wird zu viel berichtet, geschrieben und angepriesen. Es liest sich auch ganz toll, dazu die richtigen Bilder, GPS Track dabei und alles ganz super. Und vor Ort? Die wenigsten können sich in dem Gelände sicher bewegen, viele gehören da gar nicht hin, aber wie du auch schon bemerkt hast, die Ausrüstung und Technik wird immer besser, nur der da auf dem Bike sitzt, der aus dem flachen Land, der leider nicht. Die Gipfel sind und sollten den Könnern vor Ort vorbehalten bleiben. Werner

Siegi Weisenhorn

25.10.2016 - 15:10:10

www.südtirolbike.info

Hoi Sven. Habe mir die Reportage angeschaut. Echt super gemacht. Harald Philipp und Silvia Sylvia Leimgruber gehören da einfach hin. Die befassen sich mit den Thema schon lange und leben diese Sportart. Die Berge sind so denke ich von den beiden doch viel mehr als ein Toll-platz. Wie hat kein geringerer als Reinhold Messner mal gesagt..... Ich finde Mountainbiken in Ordnung, wenn sie dort fahren wo sie fahren können. Wenn sie dann tagelang ihr Rad nur die Gegend schleppen, tun sie mir leid...

Carsten Schymik

26.10.2016 - 14:10:10

wwww.schymik.de

Wir waren auch schon ziemlich weit oben, die Vervollständigung der Tour bis zum Gipfel fehlt leider noch: http://www.schymik.de/wordpress/?p=3692 Ich bin der Meinung, dass sich jeder mit seinem Sportgerät auf für ihn geeigneten Wegen bewegen darf. Ich sage dazu: Ein Weg ist für mich geeignet, wenn ich beim Befahren weder mich noch andere gefährde und ich dabei den Weg weder beschädige oder gar zerstöre. Meine persönliche Erfahrung in vielen Jahren Bikebergsteigen: Dort oben trifft man stets Gleichgesinnte, die Einem meist staunend, oftmals begeistert oder anerkennend und evtl. auch ein bisschen neidisch mit Respekt und Akzeptanz begegnen. Das ist das schöne, an dieser besonderen Spielart der schönsten Sportart der Welt. Dem Himmel so nah, der Arbeit so fern.

M.

26.10.2016 - 16:10:10

Wenn alle Protagonisten mit Ihren trendigen Klamotten und den 200 mm Bikes sich an das Zitat ´´Das Können ist der Dürfens Maß´´ des bekannten Bergsteigers Paul Preuss halten würden, dann gäbe es die aktuellen Probleme nicht in diesem Ausmaß. Nur wenige haben sicher das Zeug sicher rauf und runter auf einen 3000er mit Bike - aber heute wird mit dem Material und der Werbung suggeriert, dass alle dazu befähigt sind, so mal schnell einen 3000er zu befahren, ein fataler Irrglaube. Und wenn´s dann doch passiert, dann wird mal schnell die 112 gewählt... Den Rest besorgen Social media mit geradezu inflationärem Selfieposting und die permanenten Publikationen in sog. ´´Fach´´zeitschriften, die dafür sorgen, dass auch noch der letzte ´´geheime´´ Trail von Massen überrannt wird, die dort nicht hingehören, bis man wieder Verbotsschilder aufstellen muss. Aber so ist das in unserer modernen Zeit eben, man kann gewisse Dinge und Entwicklungen nicht mehr aufhalten, da der natürliche Menschenverstand und eine gesunde Selbsteinschätzung immer weiter zu verkümmern scheinen.... Frei nach dem Motto ´´Leben und leben lassen´´ ist noch die einzige Möglichkeit gelassen darauf zu reagieren. Wenn alle aufeinander Rücksicht nehmen ( Wanderer und Biker ), sich freundlich grüßen ( ein Servus genügt ) und ein paar nette Worte mit gegenseitigem Respekt austauschen, gibt es keine Probleme, auch nit in Zukunft - meine Erfahrung in den letzten 30 Jahren. Freundliche Grüße aus München von einem Berg- und Freiheit liebenden Biker und Bergsteiger

Anton

29.10.2016 - 14:10:10

Anton Wenn Bergbahnen und befestigte Wanderwege enden, kommen sich die Menschen am Berg mit Respektk und der gemeinsamen Freude an der Natur schnell nahe. Ich hatte schon oft tolle Gespräche auf solchen Touren. Das Befahren von Klettersteigen erschliesst sich auch mir nicht. Allerdings sind dies meist Leute welche sehr viel Zeit auf dem Bike verbringen und eventuell davon leben. Ich denke wer sich die Zeit nimmt und den Aufwand nicht scheut, eigene Touren zu suchen wir dafür belohnt. Man wird das nur äusserst selten mit „menschlichen Problemen“ zu tun haben. Muss auch jede Tour gepostet werden?

Dietmar Gruber

29.10.2016 - 19:10:10

www.upmove-mtb.eu

Warum geht es eigentlich? Wohl darum das es eine steigende Zahl von Radfahrern gibt die in das alpine Gelände vorgedrungen sind. Ich bin einer davon. Seit ca. 12 Jahren am Bike. Die Faszination war von Anfang an gegeben, egal welches Terrain ich unter die Stollen nahm. Vor ca. 3 Jahren haben wir das Bike erstmals auf einen Berg getragen. Das war für mich und ein paar meiner Freunde ein gewaltiges Erlebnis. Besser kann es eigentlich nicht sein. Inspieriert wurde ich natürlich auch durch das eine oder andere Bild. Ganz besonders hat es mir ein Video angetan. „See of Rock“ Tom Öhler und Harald Philipp, dort wo noch niemand war, zeigten die beiden mit scheinbarer Leichtigkeit wie man jedes Hindernis bewältigt. Dabei kam eines nicht zu kurz, das Bergerlebnis, und der offensichtliche Spaß den die beiden dabei hatten. Mir war klar, dass werde ich niemals erreichen, dort habe ich nichts verloren. Allerdings muss es ja auch Berge geben, die für mich geeignet sind und wo ich die Leidenschaft des Mountainbikes mit dem Bergerlebnis verbinden und gemeinsam mit Kameraden erleben kann. Und ich habe sie gefunden, meine Leidenschaft wurde durch diese Art des Mountainbiken nochmals vertieft. Das Bike den Berg hochzutragen, dabei eins zu werden mit der Natur, den Weg zu studieren. Geht die Stelle oder nicht. Und immer wieder die Ehrfurcht die eigenen Möglichkeiten in Einklang mit dem Berg zu bringen. Alleine die Vorfreude einen „neuen“ Berg zu Besteigen und nicht zu wissen ob zumindest der Großteil fahrbar sein wird ist schon ein Erlebnis für sich. Eine Bergtour ist übrigens nur dann ein Erlebnis wenn man diese auch Erleben kann. Dazu gehört meiner Meinung auch das eine oder andere Bild, natürlich auch vom Gipfel. Mit Erleben ist auch Überleben gemeint. Jeder der im alpinen Gelände unterwegs ist, sollte sich entsprechend vorbereiten und seine eigene Kondition, Fahrtechnik,… nicht überschätzen. Eine kleine Einstiegstour, ist für alle die neu beginnen wollen ratsam. Mit neu beginnen meine ich übrigens nicht das Mountainbiken, sondern das Bikebergsteigen. Bevor du in die Berge gehst, solltest du bereits mehrere Jahre Erfahrung auf Singletrails haben, sonst wirst du oben dein Glück nicht finden. Übrigens an einer schwierigen Stelle abzusteigen ist oft mutiger als sich hinunter zustürzen. Vor etwas mehr als 100 Jahren hatten die Menschen nichts am Berg verloren. Erst im Zuge der Industrialisierung wagten sich die ersten auf die Gipfel und wurden vom überwiegenden Teil der Bevölkerung als verrückt bezeichnet, um 1900 kamen die ersten Skitourengeher, natürlich wurden auch diese neuen Bergenthusiasten als Verrückte abgestempelt. 100 Jahre später sind es halt wir Mountainbiker. Man wird sich daran gewöhnen, dann wenn wir längst nicht mehr auf dieser Erde weilen kräht kein Hahn mehr danach. Also ja, das Bike gehört auch auf den Berg. Natürlich. Wichtig ist für mich nur eines, Natur ist kein Sportplatz, sondern ein Bereich in dem man behutsam seine Erholung finden kann, dies mit Rücksichtnahme auf die Natur selbst und alle anderen Erholungssuchenden. Nur wenn alles im Einklang und Frieden ist, wir auch der sogn. Flow aufkommen. Schone die Natur, deine Mitmenschen und dich selbst. Wir sehen uns - am Gipfel.

Kafmann Hansi

02.11.2016 - 13:11:11

Wenns zur Routine wird schaut irgendwann keiner mehr hin. Dann verliert es für viele den Reiz. Diejenigen die übrig bleiben gehöhren zur Gruppe der "Alleingeher". Diese machen keine Probleme. Im übrigen gibt es auf den Bergen 95% wo niemand ist. Aber dort scheint mir will ja niemand hin von den Akteuren und den Zuschauern. Das Problem ist dass wir uns gemeinsam suchen, ja das ist für einige das Problem wenn es überhaupt eines ist.

Thomas P. aus Muc

04.11.2016 - 11:11:11

Das Bike gehört genau so viel, oder so wenig auf den Berg, wie - die Ski, - das Snowboard, - der Wanderschuh, - die Drohne. Das einzige Problem sind wie leider immer einzelne Individuen. Diese hinterlassen Ihre Spuren in Form von Unrat, Bremsspuren, Gebrüll,.....leider immer und überall. Egal ob der rücksichtlose Biker, oder der Wanderer der an einer schmalen Stelle seinem Gegenüber keinen Platz macht....So liegt es an jedem einzelnen durch Freundlichkeit, Rücksichtnahme und Respekt gegenüber der Natur mit gutem Beispiel voran zu gehen. Schon seit den frühen Bergsteigertagen gibt es Gipfelglück-photos, das heute das Bike mit drauf ist ist nur die Weiterentwicklung einer alten Tradition. Warum macht man das? Aus Freude, aus Stolz, als Erinnerung...Na und? Was solls!! Wir können uns dem technischen Fortschritt (shuttle, Bergbahn, E-bike,..) sowieso nicht entgegen stellen........ Wie im Fussball gilt ..=> Respect!!!!!!!!!

Martin

06.11.2016 - 22:11:11

Auch ich habe mich gefragt, warum eingangs des Artikels (dem ich ansonsten in allen Punkten beipflichte) erst mal an Gipfelfotos rumgenörgelt wird. Das "Victory"-Zeichen kann man doch in einem weiteren Sinn wie "Ich/wir habe(n) es geschafft" deuten, was spricht da dagegen? Oder doch als Bezwinger - des inneren Schweinehundes -> auch ok. Auf vielen Fotos wird die V-Geste auch einfach als Gruß verwendet, schau dir nur mal die Duckfaces (https://de.wikipedia.org/wiki/Duckface) an. Ja, und das Rad auf dem Bild. Warum? Warum nicht? Das hat nichts davon, dass ein Skirennläufer seine gesponserten Ski möglichst schnell auf die Linse bringen muss. Nein, gerade beim Bikebergsteigen werden ja meist keine Räder von der Stange eingesetzt, sondern hochgradig individuell aufgebaute Bikes. Da ist es doch nicht verwerflich, dass sich der Besitzer darüber freut und das Bike mit ablichtet?

Christian Poppe

09.11.2016 - 08:11:11

Für die Natur, die Berge und die Problematiken in der heutigen Zeit die ja auch hier angesprochen werden, darf ich vielleicht mal aus einem wie ich meine interessanten Artikel zur Kindes-Erziehung zitieren, der vielleicht für die vielen Vorreiter, Guides, Poster und auch Shuttlepiloten ein kleiner Denkanstoß sein könnte, mich hat er zumindest veranlasst mir Touren und Begleiter bewusst auszuwählen.. "In unserer Gesellschaft ist Respekt leider eine aussterbende Tugend, und wir alle haben unter diesem Umstand zu leiden. Als Einzelne können wir die Welt nicht ändern, doch in unserem kleinen Umfeld, der Familie, können wir doch einiges erreichen. Durch unser Bemühen, respektvolle Erwachsene zu sein, können wir einen positiven Einfluss auf die jungen Menschen in unserer Umgebung haben und das Aussterben einer wichtigen Tugend verhindern helfen" ( http://www.gutenachrichten.org/ARTIKEL/gn12mj_art4.htm) ...im Übrigen muss ich dem Hansi K. beipflichten....CP

Uwe

12.11.2016 - 21:11:11

Um was geht es hier? Darum dass Menschen Bilder von sich am Gipfel machen? Das war doch schon immer so. Und tut keinem weh. In welcher Pose auch immer, solange es keinen beleidigt. Um die Diskussion, dass BBS (Bikebergsteigen) nur wenigen vorbehalten sein darf? Und alle zur Verschwiegenheit verpflichtet sind? Das schadet m.E. dem BBS nur. Es führt nämlich auch dazu, dass wenige Wege bekannt sind und dann von der Masse überrannt werden. Der Bedarf und die Biker sind da. Das kann man nicht zurückdrehen. Also müssen die BBS'ler auch zu sich stehen. Leider zerfleischt sich die Szene nur zu gerne, da einige sich damit wichtig machen (wollen) Wegen zu kennen die kein anderer kennt und nicht nachvollziehbare Schmerzen zu haben, wenn andere das Wegerl fahren. Mit der Anzahl fahrbarer Trails und den verschiedenen Könnerstufen sollten sich die (wenigen tausend) BBS'ler wunderbar verteilen. Wenn man nicht Geheimhaltung praktiziert. Geht es um die Dummheit von Menschen die sich überfordern? Die gibt es in allen Sportarten. Das ist kein BBS Phänomen. Die Werbung, Social Media und GoPro fördern die Überschätzung leider. Aber auch das gilt für alle Sportarten. Das erlebe ich beim Wandern, auf Klettersteigen, in Kletterrouten, beim BBS und ich denke in allen anderen Sportarten auch. Geht es um die Werte des Miteinander und den Respekt am Berg? Ja, darum sollte es gehen! Eine offene, positive, einladende Kultur den Berg mit anderen Menschen mit anderen Sportgeräten zu erleben. Darum diese Werte hoch zu halten. Sich bei den negativen Fällen einzumischen und keinesfalls wegzuschauen. Und sich bei den viel mehr positiven Fällen zu freuen. Auch hier denke ich wieder Bergsportler mit falschen Werten die andere in Ihren Freiheiten und Ihrem Erleben stören sind kein BBS Problem. Ich habe Wanderer und Kletterer gesehen die Müll hinterlassen und Wege zerstören. Gerade die Wanderstöcke sehe ich kritisch. Damit werden die Ränder der Wege perforiert und bei dem nächsten Regen der Erosion ausgesetzt. Die gemeinsamen Werte und die Wichtigkeit diese zu pflegen sollte die einzige Diskussion sein. Alles andere ist kein BBS Problem bzw. ist ein Problem des Streitenden, aber nicht des BBS.

Martin

13.11.2016 - 10:11:11

Man braucht keine 3000er als BBSler! Das mal voraus. Das bedeutet, für den Stadtbewohner in Alpennähe sind zig Gipfel mit relativ wenig Aufwand erreichbar. Die "Nachfrage" ist groß, der resultierende Nutzungsdruck auch. Da man im gelobten Netz zu vielen Gipfeln detaillierte Beschreibungen zu Gipfeltouren mit dem Radl findet, werden diese auch nachgefahren und zwar von jedem, unabhängig vom fahrtechnischen Können. Alles schon gesehen. Dass die Wege darunter leiden oder kaputt gehen ist die logische Folge. Wenn es nun aber keine Detaillierten Wegbeschreibungen im Netz gäbe, hätten auch weniger Menschen die Gelegenheit, für sie ungeeignete Wege zu befahren. Ich habe selbst "klein" angefangen mit BBS. Es gab keine öffentlichen wegbeschreibungen, nur die mündliche Überlieferung und andere Radler, die einen mal mitgenommen haben. Warum erzähle ich das? Der Vorteil war einfach, dass du nur mitgenommen wurdest, wenn jemand sich einigermaßen sicher war, dass du die Tour auch fahren kannst. Mich hat das anfangs genervt, weil man sich natürlich beurteilen lassen will, nur um irgendwo zu radeln. Heute würde ich sagen, ich habe dadurch erst gelernt, richtig mit dem Berg umzugehen. Ich würde sogar noch weiter gehen und sagen, führt einen BBS-Führerschein ein. Das könnte man einfach in die Fahrtechnikkurse für Fortgeschrittene integrieren. Nur so ne Idee!

Dietmar

13.11.2016 - 19:11:11

www.upmove-mtb.eu

Hallo Uwe, ich gebe dir zu 100% recht. Die Geheimniskrämerei geht mir schon lange richtig am "Socken". Deshalb poste ich nicht nur ein Bild vom Gipfel, sondern verrate auch dessen Namen. Außerdem veröffentliche ich die Tour auf www.upmove-mtb.eu Martin, ich weiß dass steht im krassen Gegensatz zu deiner Einstellung. Allerdings sehe ich in dieser Geheimniskrämerei folgende Themen inkludiert: - Mein Trail ?? - „Ducken und Kuschen" = Wenn vielleicht mehrere fahren, darf ich auch nicht mehr... dieses Phänomen ist in Österreich - besonders ausgeprägt, da man ja eigentlich nirgends fahren darf, nicht mal auf Forststraßen. - schwache Community/Lobby: Offensichtlich stehen viele nicht dazu was sie tun. Wie kann man auf dieser Basis eine starke Community erreichen, die auf Augenhöhe mit den Lobbies der Jäger, Grundeigentümer vielleicht auch Wanderer diskutieren kann. Meines Erachtens wird uns diese Einstellung um keinen Schritt weiterbringen.

Thomas B.

18.11.2016 - 06:11:11

www.balzk.de

Mit großem Interesse las ich als „Branchenfremder“ den Artikel und dessen Kommentare über eine Sportart, die stets neue Anhänger zu finden scheint. Oft las ich in von „BBS“, „Community“, „Szene“. Diese Identifikationsmechanismen langweilen mich ehrlich gesagt. Betreffen die angesprochenen Dinge oft nicht jeden selbst, bevor man auf andere zeigt? Ich glaube, dass diese gewollte Einteilung, die stets wiederholt wird, eher schadet als nützlich ist: In der letzten Zeit ist ein Phänomen erkennbar, dass sich in seiner Darstellung stets zu wiederholen scheint. Ein paar „Verrückte“ drehen ein paar Dinger abseits dem Normalen, andere werden darauf aufmerksam – zuletzt diejenigen, die Geldverdienst wittern. Ob als Hersteller, Tourenführer, Hotelier, Web- oder Marketingexperten. Früher wurde das alpine Bergsteigen an hohen Gipfeln belächelt, dann das Bergrad(fahren), für den die Industrie das „Mountainbike“ erfand, damit es auch jeder kaufte, auch wenn keine Berge vorhanden waren. Hier bei diesem Artikel geht es offenbar um etwas, das behutsamer angefasst werden muss, da viele Gefahren auf der Lauer liegen. Ersteres die Unterschätzung bei Unbekanntheit, das Zerstören letzter noch scheinbar unberührter Fleckchen, das Aufspringen der Trittbrettfahrer, wie ich im Stillen sage. Kurz gesagt: Der Dunstkreis des Vermarktens auf üblichen Kanälen wird auch Interessierte anlocken, die eben nicht in die beschriebene Welt gehören. Diese zu Verurteilen ist eine Maßlosigkeit, die mir zumindest, nicht zusteht. Einerseits wird Freiheit und Flexibilität angepriesen, anderseits wird ein Entdecker- und Pioniergeist eingeschränkt, den wir mehr und mehr verlieren scheinen. Komischerweise schreibt oder spricht kaum jemand vom „Radfahren“, dem Ursprung jener Fortbewegungsart, die jedem, der begeistert pedaliert, die Freiheit um die Ohren wehen lässt. Diese Erkenntnis sollte über all diesen Zwängen stehen und jeder sollte das tun, was ihn ausfüllt und begeistert, ohne – soweit jedem einzelnen möglich – andere einzuschränken. So stellen sich meiner Ansicht nach Vernunft, Können und letztendlich jene Zufriedenheit automatisch ein, die das Sein in der Bergwelt vollkommen macht, ohne sich mit den erfundenen Schubladenbegriffen identifizieren zu müssen, die mir sowieso nichts nützen.

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