Meine Einschätzung zu diesem Thema.
Die Bürgermeister von Südtirol können in Zukunft Verbote für Mountainbiker erlassen. So die Gesetzesänderung vom Forstgesetz geschrieben 1996. Im Grunde genommen viel Lärm um nichts da die Bürgermeister diese Befugnisse sowieso schon hatten.
Seit März 2017 gibt es für Südtirol ein einheitliches Mountainbike Leitsystem ausgearbeitet vom IDM den Landesverband der Tourismusorganisationen Südtirols (LTS) dem Amt für Naturparke und den AVS.
Ziel dieses Projekts war es Gäste und einheimische Mountainbiker durch Information zu lenken und Verbotsschilder zu verhindern. Wesentlich für die Ausweisung einer MTB-Routen ist, dass die Grundnutzungsvereinbarung für die Mehrfachnutzung durch MTB von den Grundeigentümern unterschrieben ist. Damit übernimmt der Routenbetreiber vertraglich die Haftung und schützt durch die entsprechende Versicherung die Grundeigentümer. Eigentlich sehr positiv nur verstehe ich nicht warum die Landesregierung diese Vereinbahrung bevor sie umgesetzt wurde wieder torpedieren muss.
Um was geht es also?
Unser Landesrat Arnold Schuler ist wohl im Wahlkampfmodus und er macht es sich sehr einfach. Er schiebt die Verantwortung auf die Bürgermeister von Südtirol, wohl wissend dass es für die Bürgermeister nicht einfach ist alle Lobbys gerecht zu werden. Diese Änderung führt Südtirol von einer gesamtheitlichen Lösung noch weiter auseinander.
Die 117 Bürgermeister in den Gemeinden haben alle ihre unterschiedliche Unterstützer und Lobbyisten. In einer Gemeinde sind es die Jäger, in einer Anderen die Kaufleute und Tourismustreibenden, in einigen der AVS und die Umweltschützer usw.. Somit kommt am Ende überall eine andere Regelung heraus und es wird sicher schwierig für die Freizeitsportler sich daran zu halten, da die Routen sich fast immer über mehrere Gemeinden ziehen. Verbote sollen laut Landeshauptmann Arno Kompatscher ja erst nach der Anhörung der verschiedenen Interessensgruppen kommen. Damit ist alles wieder gesagt. Es kommt also zu politischen Entscheidungen. Die werden wohl nicht in allen Gemeinden einheitlich ausfallen.
Anstatt an diesem einheitlichen Konzept vom IDM zu arbeiten drückt sich der Herr Landesrat und unser Landeshauptmann vor der Verantwortung. Das nenne ich nicht stark, kraftvoll und klar, sondern eher Vogelstrausspolitik, also Kopf in den Sand, ich will meine Ruhe, macht euch doch selber diesen Schmarrn. Schade dass unsere Politiker täglich weniger Rückgrat zeigen.
Meine Beobachtungen: Sehr Mikrolokal ich weiß, jedoch laut meinen Erfahrungen in den letzten Jahren recht repräsentativ.
Ich war in den letzten Tagen recht viel mit Gästen auf dem Mountainbike unterwegs und habe dabei drei Fotos eingefangen, die so denke ich eine bestimmte Aussagekraft haben. Auf der Teschengelsburg in Tschengls, in Prad beim Kaffee am Platzl und am Reschenpass auf der Reschneralm. Man könnte das beliebig in ganz Südtirol fortsetzten. Fast auf allen Hütten und Buschenschenken das gleiche Bild. Fahrräder vor den Lokalen und die Leute beim Essen und trinken. Das ist jedoch noch nicht alles. Die Sportler die ihre Räder abgestellt haben, in den Einkehrmöglichkeiten essen und trinken, füllen auch die Betten in den Tourismusbetrieben in Südtirol.
Wir Mountainbiker müssen wirklich nicht überall sein das stimmt, doch eine Daseinsberechtigung denke ich haben wir schon. Mountainbiker bestaunen genauso wie Wanderer die Landschaft, freuen sich über Blumen, Wasserfälle, Almen und Buschenschänke und lassen sich gerne bewirtschaften. Kleiner Radler kommt eher selten in Frage und Hunger haben die Sportler sowieso immer.
Außerdem sind die Radler nichts anderes als Wanderer. Aktive Menschen, nicht mehr und nicht weniger. Unangenehme Zeitgenossen gibt es auf allen Seiten, sicher bei den Radfahrern, genauso sicher bei anderen Freizeitsportlern.
Es ist schade dass vor Wahlen immer wieder solche Manöver und Tricks angewandt werden um die Wähler bei der Stange zu halten. Was am Ende dabei herauskommt interessiert vorerst mal nicht. Bin mir bewusst dass dieses Thema nicht das größte und wichtigste ist was uns Südtiroler beschäftigt, man sieht jedoch wie unsere Volksvertreter handeln und wandeln.
Wer möchte kann gerne seinen Kommentar dazu schreiben. Bitte sachlich und wenn möglich auch ein bisschen Humorvoll. Dankeschön